Von der Goldschmiedekunst zur Glaspoesie
Als ausgebildeter Goldschmiedemeister habe ich mich im Laufe der Jahre zunehmend der Faszination des Werkstoffs Glas zugewandt. Was zunächst mit kleinen Glasakzenten in Schmuckstücken begann, entwickelte sich Schritt für Schritt zu einer eigenständigen künstlerischen Ausdrucksform mit größeren Anhängern, plastischen Objekten und skulpturalen Arbeiten. Erstmals habe ich diese Arbeiten auf der Inhorgenta im Jahr 2017 präsentiert.
Inspiriert von mikroskopischen Welten der Natur – etwa Moosen, Korallen oder anderen organischen Strukturen – entstehen meine Werke in traditioneller Lampentechnik, bei der Glas in der offenen Flamme geformt wird. Dabei kombiniere ich das eigenhändig geschmolzene Glas oft mit weiteren Materialien, wodurch vielschichtige Kompositionen zwischen Kunstobjekt und kunsthandwerklichem Unikat entstehen.
Im Zentrum meines Schaffens stehen kleine, szenische Welten, die unter einer schützenden Glashülle geborgen liegen – Miniaturuniversen ohne direkten Bezug zur äußeren Realität. Sie folgen keiner erzählerischen Logik und tragen keine konkrete Botschaft. Und doch müssen sie für mich bestimmten Prinzipien gehorchen: Sie sollen ausgewogen sein, ein Gefühl von Harmonie vermitteln – und zugleich ein Spannungsfeld eröffnen, das den Blick länger verweilen lässt.
So bewege ich mich mit meinen Arbeiten bewusst zwischen Handwerk und Kunst, zwischen Präzision und freier Assoziation – immer auf der Suche nach einer ästhetischen Sprache, die im Kleinen das Große sichtbar macht.